Der Malerturm
Mein lieber Theodor,
Wir haben uns in einem Punkt mißverstanden. Du hast sicher recht, aber ich habe die Tiefe so gemeint wie nebenan bezeichnet. Es kommt mir darauf an, recht weit vom Bild zurücktreten zu können und da der Maler linkes Seitenlicht braucht käme es auf einen Ausbau nach Westen hinaus... Du hast den Turm im ersten Entwurf so schön gemacht... Du, ich freue mich daß wir nun damit rechnen können die sturmsicheren Mauern aufzubauen...
Ich grüße Dich herzlich alter Junge und bin
Dein Poppe
Im Jahr 1913 baut Poppe Folkerts am Südwesthörn Norderneys sein Turmetelier mit Wohnhaus, im Volksmund liebevoll "Malerturm" genannt. Im oberen Geschoss mit Erker im Westen und großem Nordfenster entstehen viele seiner Bilder.
"Sein Atelier ist einzig. Von Skagen bis Dünkirchen gibt es wohl kein zweites dieser Art." schreibt sein Freund Berend de Vries. Für diesen Standort hat sich der Maler ganz bewusst entschieden. "Es ist der einzige Ort", sagt er, von dem aus ich meine ganze Welt sehen kann: das Festland, die nächste Insel und das offene Meer."
1940 wurde der Malerturm von der Wehrmacht beschlagnahmt und aus Sicherheitsgründen abgebrochen, da er im Schussfeld einer Flakbatterie lag. Ein Teil des Wohnhauses blieb erhalten und wird bis heute von der Familie bewohnt.
Die Stadt Norderney hat mit Schreiben vom 29. Juli 2008 eine ideelle Unterstützung des Projekts "Poppe-Folkerts-Museum" zugesagt und dazu den folgenden Beschluss gefasst:
Die Stadt Norderney begrüßt das Vorhaben der Poppe-Folkerts-Stiftung, die von der Stiftung verwaltete umfangreiche Kunstsammlung der Werke von Poppe Folkerts der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Stadt Norderney unterstützt insoweit das Museumsvorhaben. Finanzielle Verpflichtungen der Stadt Norderney sind damit nicht verbunden."
"Ein Museum Poppe Folkerts stellte zweifellos eine kulturell wünschenswerte und künstlerisch begrüßenswerte Einrichtung für Norderney dar. Bei Verlegung an einen anderen Ort auf der Insel, müßten erhebliche Bedenken erhoben werden, da der für Poppe Folkerts unaufhebbare Bezug zur Landschaft und zum Ursprungsort der Malerei nicht mehr gewährt wäre."
Dr. Joachim Büchner, Direktor des Kunstmuseums Hannover
"Ein künftiges Poppe-Folkerts-Museum wird sich als ein überregionaler Kultur- und Tourismus-Anziehungspunkt von und für Norderney bewähren."
Prof. Dr. Jürgen Hasse und Dr. Christiane Sell-Greiser ILEK
Nur hier, an diesem historischen Platz, an dem Poppe Folkerts gelebt und gearbeitet hat, soll das neue POPPE-FOLKERTS-MUSEUM für Norderney entstehen.
Das ist die derzeitige Sitation am Weststrand. Auf den Fotos kann man unten rechts das Gelände mit dem abgetregenen "Malerturm" und das Wohnhaus
Folkerts-Moroni erkennen. Hier, an diesem historischen Platz, soll das
Poppe-Folkerts-Museum für Norderney
entstehen.
Alle Luftbilder auf dieser Seite hat freundlicherweise Horst Wirdemann zur Verfügung gestellt.